Franz Blei

Franz Blei (1871-1942)
ZUR Person

Corino: „einer der vielseitigsten und anregendsten Literaten seiner Epoche“ … Blei lebte in München, Berlin und Wien, bevor er 1932 nach Mallorca emigrierte. 1936 Rückkehr nach Wien, dann über verschiedene Stationen nach New York. Von 1894-1922 verheiratet mit der Zahnärztin Maria Franziska Lehmann.

schreibweise rm

B

RM-Bezug

Gemeinsam mit Johannes von Allesch gehörte Blei unter den wenigen Freunden von RM zu seinen engsten. Die Freundschaft war durch eine wohlwollende Besprechung der Verwirrungen des Zöglings Törleß begründet worden, die Blei 1907 in seiner Zeitschrift Die Opale veröffentlicht hatte. Ihre Zusammenarbeit begann im folgenden Jahr mit dem Abdruck von Musils Erzählung Das verzauberte Haus in der Zeitschrift Hyperion. Blei wurde für Jahrzehnte einer der vehementesten Wegbereiter und Förderer Musils. Als solcher bat er Musil wiederholt um Mitarbeit an seinen Zeitschriften. Zunächst, 1912, beim Losen Vogel, später, etwa Mitte der zwanziger Jahre, beim Roland. (Das Kuriositäten-Kabinett der Literatur, Die Puderquaste, Das große Bestiarium der modernen Literatur, Formen der Liebe, Erzählung eines Lebens). Schon 1903 hatte Blei den Sammelband Prinz Hypolit und andere Essays (Leipzig: Insel-Verlag) veröffentlicht. Titel (und Figur?) haben Musil offenbar zu dem frühen Entwurf Tagebuch Hippolyte (1903/1904) angeregt. Im Frühjahr 1908 bat Blei Musil, eine Novelle für die von ihm herausgegebene Zeitschrift Hyperion zu schreiben (Das verzauberte Haus). Die persönliche Bekanntschaft erfolgte wohl im November 1908. 1912/13 schrieb Musil eine Reihe von Essays für den Losen Vogel. 1914, als beide in Berlin wohnten, intensivierte sich die Beziehung der beiden Autoren, die gelegentlich als Redakteure Manuskripte austauschten (z. B. Kafkas Verwandlung, die Musil von Blei aus den Weißen Blättern bekam und in der Neuen Rundschau publizieren wollte), und sie schloss auch die Familien ein.

Literarischer Bezug
  • RM zu Blei –> Bemerkenswerte Bücher (10.12.1924)
  • RM zu Blei –> Essaybücher (September 1913)
  • RM zu Blei –> Die besten Bücher des Jahres (13.12.1930)
  • RM zu Blei –> Franz Blei (07.06.1918)
  • RM zu Blei –> Franz Blei – 60 Jahre (17.01.1931)
  • RM zu Blei –> Literat und Literatur (September 1913)
Dokumente
  • Musil – Blei
  • Mokkasymposion
Korrespondenz
Quellen und Literatur