Korrespondenz 1901 – Verzeichnis
RM an Verlag

Da ich derzeit an der Fertigstellung eines Buches arbeite, erlaube ich mir die höfliche Anfrage, ob Sie geneigt wären, mit mir behufs Verlag desselben in Verbindung zu treten. Dasselbe soll den Namen „Paraphrasen“ führen und erlaube ich mir, Sie zur näheren Orientierung auf die Beilage zu verweisen, welche das Konzept eines Vorwortes enthält.
In der von mir geplanten Ausstattung – durchschnittlich 218 Worte auf der Druckseite – dürfte die Arbeit nach ihrer Vollendung circa 250 bis 300 Seiten stark werden.
Sollten Sie also prinzipiell geneigt sein, ein solches Buch in Verlag zu nehmen, so ersuche ich Sie, mir mitzuteilen, ob Sie, um sich ein Urteil zu bilden, einzelne Teile desselben oder das bisher Vollendete circa 160 Seiten zur Einsicht wünschen.
Erwünschter wäre mir Ersteres.

Robert Musil an Cotta-Verlag

Ich erlaube mir höflichst anzufragen, ob Sie geneigt sind, in das Manuskript eines Buches moderner Richtung behufs eventueller Verlagsübernahme Einsicht zu nehmen.
Einzelne Stellen desselben wurden gelegentlich eines Autoren-Abendes vorgelesen und stehen die darauf bezüglichen Rezensionsausschnitte auf Wunsch zur Verfügung.
Hochachtend
Robert Musil

J. G. Cotta Verlag Nachfolger an Robert Musil

Sehr geehrter Herr!
Für das freundliche Angebot eines Buches moderner Richtung aus Ihrer Feder sagen wir Ihnen besten Dank. Zu unserem Bedauern müssen wir Ihnen aber erwidern, daß wir uns verhindert sehen, uns um den Verlag des Werkes zu bewerben, weil wir durch eine ganze Reihe von Unternehmungen für lange Zeit völlig in Anspruch genommen sind.
Hochachtungsvoll
W. Koebner

Robert Musil an Verlag A. G. Liebeskind

Ich erlaube mir höflich anzufragen, ob Sie geneigt sind, in ein Manuskript (belletristisch) behufs eventueller Verlagsübernahme Einsicht zu nehmen.
Hochachtend
Robert Musil

Adolf Kröner Verlag an Robert Musil

Die Verlagshandlung von A. G. Liebeskind, früher in Leipzig, wurde vor etwa zwei Jahren mit der unsrigen vereinigt, und Ihre an die genannte Firma gerichtete gefällige Zuschrift von der Post daher uns zugestellt. – Leider können wir uns nun wegen Geschäftsüberhäufung Ihr Manuskript nicht zur Einsicht erbitten, wie wir Ihnen bereits mitteilten, als Sie die Freundlichkeit hatten, Ihr wertes Angebot an uns direkt zu richten.
Hochachtungsvoll