Sterbezimmer der Großmutter
Heft 4 Einlage 15

Heft 4, Einlage 15
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Manchmal ging die Pflegerin durchs Zimmer. Sie war: man könnte mit ihr anbandeln. Mehr, Detail, sah Hugo an ihr nicht. Und jedesmal, wenn sie kam, fiel ihm eine kleine sinnliche Erinnerung ein – die Streifungen mit Walther – ihre verschiedene Art zu – –, die Provinzbordelle, das Nachbarmäderl, wie ein Träumer energisch wurde.
Und jedesmal danach gab sich Hugo einen Ruck; er schämte sich, weil doch Großmama drinnen starb – aber er wußte, daß er sich nicht eigentlich schämte – kein Grund dazu – sondern daß es ihn mehr interessiert, wieso er gerade im Angesicht des Todes daran 12 denken mußte. Und da kommt nun das Zimmer und die Kindheit bis zu den Prüfungen un dann wieder Walther. Das Bedürfnis nach Walther. Mit dem Weglegen von Novalis. Und die Stimmung des Zimmers.